31. Mai 2013

Es geht los

18:26. Auf die Minute genau verlässt die russische Zugskomposition den Bahnhof Basel. Basel? Hä? – Ja, es ist tatsächlich so. Wenn man aussenrum von Zürich nach Bern fahren will, fängt man
zwar in Zürich an, muss dann aber zuerst mal nach Basel. Denn nur dort fährt ein Zug nach Moskau. Das wird das Ego der Zürcher nicht unbedingt freuen, aber es ist nun mal so. Ab jetzt, ab Basel,
geht’s nun also in die „richtige“ Richtung,. Abteil 26 im Liegewagen ist für mich reserviert. Zur Alleinbenützung. Und zum „Abefahre“, wie die Reiseberaterin bei Globetrain, fast verschwörerisch
meinte. Wichtig genug. Die letzten Tage vor der Abreise waren doch ziemlich hektisch. Fast machte es den Anschein, als hätten sich alle Problem-Fälle auf ebendiese Tage konzentriert.

Aber jetzt sitze ich in meinem Abteil, und so langsam kehrt so etwas wie Ruhe ein. Ich bin am „Abefahre“. Wozu einen Teil davon auch das feine Sandwich beiträgt, das mir mein Schatz
kurz vorher noch zugesteckt hat.

Draussen zieht die trübe leere Landschaft vorbei. Es regnet. Meine Gedanken drehen Loopings. Habe ich an alles gedacht? Wie wird’s herauskommen? Geht alles gut? Ich versuche zu lesen. „Du
bist durchschaut“, heisst der Titel des Buches. Auch nicht wirklich das, was ich Moment brauche.