23. Juni 2013
Zugfahrt nach Ghuangzou. In Bezug auf das Zugfahren kann ich ja jetzt – nach über 6000 km – relativ gut mitreden und muss neidvoll gestehen, was die Chinesen einem hier unters Füdle setzen, ist allererste Sahne. Sie haben uns auch hier überholt. Nein, nicht nur überholt, sondern meilenweit abgehängt. Da liegt selbst die 1. Klasse SBB um Längen zurück. Und das hier ist, nur damit es klar ist, die 2. Klasse. Hell und luftig wirken die Wagen, breit und bequem sind die rot überzogenen Sessel, von denen jeder über ein ausklappbares Tischli verfügt, wie man es normalerweise von den Flugzeugen her kennt. Alles wirkt sauber und aufgeräumt, nichts ist kaputt oder Graffitti-verschmiert. Und das Tüpfelchen auf dem „i“ sind die adrett gekleideten Stewardessen, von denen je zwei einen Wagen betreuen. Sogar die Informationen (mittels moderner LED-Anzeigen) auch in Englisch ‚erhältlich’. Was die Sache für alle Nicht-Chinesen, doch ziemlich vereinfacht. So macht Zugfahren wirklich Spass.,
Auch die Bahnhöfe halten mit diesem Level problemlos Schritt. Modern, hell und licht wirken sie. Und auch hier ist die fast klinische Sauberkeit das erste, was einem auffällt. Kein Abfall und kaum ein Zigarettenstummel ist zu sehen. Wirklich beeindruckend. Und so ganz anders, als man es aufgrund der Erzählungen von auf-den-Boden-spuckenden und den-Rotz-durch-die-Nase-direkt-auf-die-Strasse-schneuzenden Chinesen eigentlich erwartet hätte.