17. Juli 2013
Wenn man 46 Stunden in einem Zug in einem Zug unterwegs ist, kommt irgendwann der Punkt, wo man nur noch eines will: Schlafen. Die Frage ist nur: Wie stellt man dies am besten an, wenn man in einem Sitz-Waggon unterwegs ist, und sich die Rücklehnen gerade mal ein paar lausige Grad nach hinten kippen lassen? Da ist ein Höchstmass an Kreativität gefragt, sage ich Ihnen. Vor allem jedoch eine rechte Portion körperliche Flexibilität. Was in einem gewissen Alter (naturgemäss) gewisse Probleme mit sich bringt, wie ich frustriert feststellen musste. Nach diversen gescheiterten Eigen-Versuchen (mit Krampf-Erscheinungen, blockierten Wirbeln und dergleichen) hab’ ich jedenfalls – ziemlich entnervt, muss ich an dieser Stelle ehrlicherweise anfügen – das Handtuch geworfen. Und mich stattdessen an meine in dieser Hinsicht erfahreneren Mit-Reisenden gehalten, indem ich versucht habe, bei einem konspirativen Gang durch die Reihen, die vielversprechendste Schlaf-Position zu finden. Wobei ich feststellen konnte, dass es überaus erstaunlich ist, auf welch kreative Lösungen man kommen kann, nur, um eine oder (im optimalsten Falle) zwei Mützen Schlaf zu finden. In dieser Hinsicht sind mir die folgenden Stellungen besonders aufgefallen: die eingedrehte Überkreuz-Einklapp-Stellung, die links aufgestützte Embryo-Haltung. Oder – ganz schön – die schräge Schwanensee-Ballett-Position rückwärts. Und – für Yoga-Freunde – die balzender-Pfau-Lage mit Übergriff auf den Nachbarsitz.